International Health- AND self-defense organization
Dachverband für Gesundheits- und Selbstverteidigungssportarten
Prüfungsprogramm
Die IHSDO ist ein internationaler Dachverband für Gesundheits- und
Selbstverteidigungssportarten.
IHSDO-Geschäftsstelle: Steinichweg 1 , 74937 Spechbach
Was ist WDS?
Entwicklung und Prinzipien
WDS, das Weapon Defense System, ist die konsequente Weiterentwicklung der in der IHSDO bereits
seit über zehn Jahren praktizierten Waffen Verteidigung. Auf der Basis der bewährten Systematik und
Methodik der IHSDO-Sportarten wurde der Bereich der Waffen Techniken klar und Übersichtlich
strukturiert und für den Breitensportler ohne Vorkenntnisse leicht verständlich und erlernbar neu
geordnet. Im WDS verbinden sich Techniken und Taktiken der philippinischen Kampfkünste, der
traditionellen japanischen Waffenstile und des mittelalterlichen europäischen Waffen Kampfes mit
modernsten Erkenntnissen über die Selbstverteidigung aus aller Welt unter Berücksichtigung der
IHSDO-Prinzipien.
WDS-Prinzipien:
Alle Aktionen im WDS müssen den allgemeinen IHSDO-Prinzipien gerecht werden. Aufgrund der
besonderen Anforderungen des Waffen Kampfes gibt es jedoch 3 zusätzliche WDS-Prinzipien, die der
Aktive schon in der ersten Unterrichtsstunde verinnerlichen und umsetzen soll.
1. Bewegung! Jede Aktion hilft Dir in einer Notwehrsituation mehr als stehen zu bleiben und zu
überlegen, welche Reaktion wohl die beste wäre. Bewege Dich flüssig und dynamisch. Lasse
Deine Abwehrbewegungen einfach aus den Aktionen des Angreifers entstehen.
2. Eigensicherung! Dein oberstes Ziel sollte sein, nicht von dem Angreifer getroffen zu werden.
Halte Deine Waffe und Deine freie Hand immer zwischen Dir und dem Angreifer.
3. Kontrolle! Beherrsche die Situation, indem Du konsequent Druck gegen den Angreifer ausübst
und seine vitalen Punkte angreifst.
Was ist das Ziel des WDS-Trainings?
Das Ziel des WDS ist es, dem Aktiven die Möglichkeit zu geben, sich mit jedem beliebigen Gegen-
stand oder waffenlos gegen einen oder mehrere bewaffnet oder unbewaffnet angreifende Gegner
effektiv zu verteidigen.
Was gilt im WDS als Waffe?
WDS ist kein Stockkampf! Jeder Gegenstand, der aufgrund der hier geltenden Gesetze legal beses-
sen und mit geführt werden darf, kann als Waffe eingesetzt werden. Auch die leere Hand" ist im WDS
als Waffe definiert. Wenn also ein Prüfer eine Demonstration mit einer freien Waffe" verlangt, steht es
dem Prüfling frei, diese mit einem mittelalterlichen Schwert, einem Kugelschreiber, einer Jacke oder
unbewaffnet vorzuführen. Der Stock wird im Anfängerbereich Schwerpunkt mäßig verwendet, um die
grundlegenden Bewegungsmuster zu erlernen, später werden diese unverändert auf alle anderen
Waffen übertragen.
Gibt es vorgeschriebene Grundtechniken?
Nein! In der Grundschule sind lediglich sog. Schlagwinkel definiert. Sofern die elementaren Prinzipien
und Grundregeln beachtet werden, kann der Aktive bei allen Methodiken die Art und Form seiner
Techniken frei wählen.
Welche Grundregeln sollte der Anfänger beherzigen?
Beide Hände vor die Mittellinie, die Waffenhand ist vorn. Füße in Länge und Breite etwa Schulterbreite,
das Waffenbein steht vorn. Die Annahme des Angriffes erfolgt nach dem Muster Block -
Check" (Abwehr und Kontrolle der gegnerischen Waffenhand). Es gibt keinen Unterschied zwischen
Angriffs- und Verteidigung's Bewegungen!
Prüfungsprogramm
weißgelber Gürtel bis grüner G�rtel
1. Schülergrad (weißgelber G�rtel)
Einzelstock-Grundschule
4 Drills mit Einzelstock oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 1 (Rattanstöcke: Stockangriffe Winkel 1 bis 6 in fester Reihen-
folge, je 1 Kontermöglichkeit mit Stock)
2. Schülergrad (gelber Gürtel)
Einzelstock-Grundschule
5 Drills mit Einzelstock oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 1 (Rattanstöcke: Stockangriffe Winkel 1 bis 6 in fester Reihen-
folge, je 2 Kontermöglichkeiten mit Stock)
3. Schülergrad (gelborangener Gürtel)
Einzelstock-Grundschule
5 Drills mit Einzel-, Doppelstock oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 1 (Rattanstöcke: Stockangriffe Winkel 1 bis 6 in fester Reihen-
folge, je 4 Kontermöglichkeiten mit Stock)
4. Schülergrad (orangener Gürtel)
. Waffenlose Grundschule
6 Drills mit Einzel-, Doppelstock oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 1 (wie bei gelborangenem Gürtel)
und Stufe 2 (Rattanstöcke: Stockangriffe Winkel 1 bis 6 in freier Reihenfolge, beliebige
Kontertechniken mit Einzelstock)
5. Schülergrad (orangegrüner Gürtel)
Waffenlose Grundschule
6 Drills mit Einzel-, Doppelstock oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 3 (Safety-Stöcke: Stockangriffe in beliebigem Winkel und freier
Reihenfolge, beliebige Kontertechniken mit Einzelstock, Ausführung mit Kontakt)
6. Schülergrad (grüner Gürtel) Mindestalter: 12 Jahre
I Waffenlose Grundschule 7 Drills mit Einzel-, Doppelstock oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 3
Freikampf mit Stocktechniken oberhalb der Gürtellinie
7. Schülergrad (grünblauer Gürtel)
Tonfa-Grundschule
7 Drills mit Einzel-, Doppelstock, Tonfa oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 3
Freikampf mit Stocktechniken zum ganzen Körper
Waffenlose Selbstverteidigung gegen Griffe von allen Seiten
Möndliche Prüfung über gesetzliche Notwehrbestimmungen
8. Schülergrad (blauer Gürtel) Mindestalter: 14 Jahre
Tonfa-Grundschule
8 Drills mit Einzel-, Doppelstock, Tonfa oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 3
Freikampf mit Stock- und Tritttechniken
Freie waffenlose Selbstverteidigung gegen Griffe von allen Seiten undSchläge
Freie Waffenverteidigung mit einer beliebigen Waffe gegen Griffe von allen
Seiten
Mündliche Prüfung über ges. Notwehrbestimmungen und IHSDO-Prinzipien
9. Schülergrad (blau-brauner Gürtel
Messer-Grundschule
8 Drills mit Einzel-, Doppelstock, Tonfa, Messer oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 3 und 4 (Stockangriffe in beliebigem Winkel und freier Reihen-
folge, freie Kontertechniken mit beliebiger Waffe, z.B.: Tonfa)
Freikampf mit Stock-, Schlag- und Tritttechniken
Freie waffenlose Selbstverteidigung gegen Griffe von allen Seiten, Schläge
und Tritte
Freie Waffenverteidigung mit einer beliebigen Waffe gegen Griffe von allen
Seiten, Schläge und Tritte
Mündliche Prüfung über ges. Notwehrbestimmungen, IHSDO-Prinzipien
und Entwicklung des WDS
10. Schülergrad (brauner Gürtel) Mindestalter: 16 Jahre
Messer-Grundschule9 Drills mit Einzel-, Doppelstock, Tonfa, Messer oder waffenlos
Partnerübungen Stufe 3 und 4
Freikampf mit Stock-, Schlag-, Tritt- und Wurftechniken
Freie waffenlose Selbstverteidigung gegen Griffe, Schläge, Tritte und feste
Hiebwaffen
Freie Waffenverteidigung mit zwei beliebigen Waffen gegen Griffe, Schläge
und Tritte
Mündliche Prüfung über ges. Notwehrbestimmungen, IHSDO-Prinzipien,
Entwicklung des WDS und Geschichte der IHSDO
1. Meistergrad (schwarz) Mindestalter: 18 Jahre
Grundschule mit beliebiger Waffe (nicht Kurzstock, Tonfa, Messer oder.Waffenlos)
10 Drills mit beliebigen Waffen
Partnerübungen Stufe 3, 4 und 5 (Angriffe mit Einzelstock in beliebigem Winkel und
freier Reihenfolge im Fluss, nur Abwehr mit beliebiger Waffe)
Freikampf mit Stock-, Schlag-, Tritt-, Wurf- und Bodentechniken
Freie waffenlose Selbstverteidigung gegen Griffe, Schläge, Tritte, Hieb-
und Stichwaffen
Freie Waffenverteidigung mit drei beliebigen Waffen gegen Griffe, Schläge,
Tritte und Stichwaffen
Mündliche Prüfung über ges. Notwehrbestimmungen, IHSDO-Prinzipien,
Entwicklung des WDS, Geschichte der IHSDO und Organisationsaufbau
Das Prüfungsprogramm ab dem 2. Meistergrad wird als Schutz vor Nachahmern nicht verüffentlicht.
Der Unterricht hierzu erfolgt auf nichtöffentlichen Trainerfortbildungslehrgüngen. Das Mindestalter für
den Grüngurt beträgt 12 Jahre, für den Blaugurt 14 Jahre, für den Braungurt 16 Jahre und für den
1. Meistergrad 18 Jahre. Die Mindestwartezeit vom 1. bis 5. Meistergrad beträgt jeweils 1 Jahr, die
vom 6. bis 10. Meistergrad jeweils 2 Jahre.
Grundschule
Einzelstock, waffenlos, Tonfa und Messer
Einzelstock-Grundschule
Waffenlose Grundschule
Tonfa-Grundschule
Messer-Grundschule
Methodiken
Schutzausrüstung, Grundschule und Drills
Schutzausrüstung
Bei allen Methodiken ist dem WDS-Sportler das Tragen von Schutzausrüstung freigestellt. Art, Form
und Umfang der Schutzausrüstung sind individuell wählbar, weder der Sportler noch sein Partner
dürfen jedoch behindert oder unnütig geföhrdet werden. Im Zweifelsfall entscheidet der Trainer, Prüfer
oder Kampfrichter über die Zulässigkeit.
Das grundsätzliche Tragen von Handschutz, Kopfschutz und Tiefschutz
wird dringend empfohlen!
Grundschule
Die Grundschule vermittelt einen überblick über die elementaren Verteidigungs- und Angriffstechniken
der verschiedenen Waffen. Im WDS sind Grundschultechniken für Einzelstock, waffenlose Techniken,
Tonfa und Messer definiert. Die einzelnen Grundschulen sind über das Prüfungsprogramm verschie-
denen Leistungsstufen zugeordnet. Bei Meistergradprüfungen stellt der Prüfling ein Grundschulpro-
gramm für eine von ihm frei wählbare Waffe zusammen. Dieses Grundschulprogramm soll aus zehn
Techniken bestehen und sich in Inhalt und Struktur an den definierten Programmen orientieren.
Waffenhand bzw. Auslage können vom Aktiven frei gewählt werden. Die zehn Techniken des jeweili-
gen Grundschulprogramms werden flüssig hintereinander ausgeführt. Nach der letzten Technik erfolgt
eine Wendung; die Grundschule wird mehrfach wiederholt. Auf diese Weise wird der Fluss der Bewe-
gung und das natürliche Ineinandergreifen der Einzeltechniken geschult. Bei Prüfungen wird die
Grundschule solange wiederholt bis der Prüfer die Demonstration abbricht.
Drills
Hierbei handelt es sich um zyklische Technikfolgen, die mit möglichst hoher Geschwindigkeit ohne
Unterbrechung ausgeführt werden. Der ständige Wechsel zwischen der Rolle des Angreifers und des
Verteidigers und die freie Bewegung im Raum fördern Konzentration, Koordination und den natürlichen
Fluss der Bewegungen, zudem wird der übende auf realistische Kampfsituationen vorbereitet. Bei Prü-
fungen soll jeder Drill ca. 20 Sekunden oder über ca. 30 Wiederholungen ausgeführt werden. Danach
wird der nächste Drill gezeigt. Die übungen werden solange wiederholt bis der Prüfer die Demonstrati-
on abbricht. Die nachstehend aufgeführten Doppelstock-Standarddrills werden von beiden Partnern
synchron ausgeführt, so dass sich die Stöcke jeweils im oberen Drittel treffen. Eine umfangreiche
Stoffsammlung mit Bildern wird im Handbuch füür die Trainerausbildung zur Verfügung gestellt.
Methodiken
Partnerübungen und Freikampf
Partnerübungen
Bei Prüfungen werden die Partnerübungen solange wiederholt bis der Prüfer die Demonstration
abbricht.
Stufel: Rattanstöcke: Angriff mit Einzelstock Winkel 1 bis 6 in fester Reihenfolge, beliebige Konter-
techniken mit Einzelstock ohne Kontakt. Der Angreifer führt alle sechs Angriffe in flüssiger
Reihenfolge und realistischem Tempo aus, danach greift der Verteidiger sechsmal an.
Stufe 2: Rattanstöcke: Angriff mit Einzelstock Winkel 1 bis 6 in freier Reihenfolge, beliebige Konter-
techniken mit Einzelstock ohne Kontakt. Es wird wechselseitig angegriffen.
Stufe 3: Safety-Stöcke: Angriff mit Einzelstock in beliebigem Winkel und freier Reihenfolge mit
Kontakt, beliebige Kontertechniken mit Einzelstock mit Kontakt. Es wird wechselseitig
angegriffen.
Stufe 4: Rattanstock: Angriff mit Einzelstock in beliebigem Winkel und freier Reihenfolge ohne
Kontakt, beliebige Kontertechniken mit beliebiger Waffe (z.B.: Tonfa) ohne Kontakt. Der
Angreifer führt in flüssiger Folge solange Angriffe aus bis die übung unterbrochen wird.
Stufe 5: Rattanstock: Angriff mit Einzelstock in beliebigem Winkel und freier Reihenfolge ohne
Kontakt, nur Abwehr mit beliebiger Waffe. Der Angreifer führt in flüssiger Folge solange
Angriffe aus bis die übung unterbrochen wird.
Freikampf
(1) Grundsääzlich gelten die Freikampfbestimmungen der IHSDO, hier sind lediglich notwendige
Ergänzungen aufgeführt.
(2) Einzelstocktechniken mit dem Safety-Stock sind gegen alle Körperzonen erlaubt.
Verboten sind:
(3) Es wird solange durchgekämpft bis einer der Kampfpartner einen klaren Vorteil herausgearbeitet
hat, der in einer realen Kampfsituation zur Entscheidung führen würde. Nun bricht der Kampf-
leiter den Kampf ab und lässt die Kampfpartner in Ausgangsstellung neu beginnen.
(4) Mit Ausnahme von Turnieren gibt es keine festgelegte Kampfdauer. Der Kampfleiter oder Prüfer
beendet den Kampf.
Die übrigen Methodiken folgen dem in der IHSDO üblichen Modus.
Der Prüfer hat das Recht bei Prüfungen ab dem 7. Schülergrad die Prüfungsinhalte in zumutbarem
Rahmen variieren, wenn er glaubt, sich hierdurch einen besseren Eindruck für eine faire Bewertung
des Prüflings verschaffen zu können.